

Empathy Walk – nach Otto Scharmer / Theory U
Ein Empathy Walk stärkt deine Fähigkeit, Raum zu halten für jemanden, der sehr anders ist als du – und über eine bedeutende Grenze hinweg Beziehung aufzubauen.
Goal
- Empathie und echtes Zuhören üben
- Urteilsfreies Verstehen anderer Perspektiven ermöglichen
- Verbindung jenseits von Meinungsunterschieden fördern
- Zugang zur Co-Sensing-Phase in Theory U schaffen
Materials
Instructions
- Themen sammeln
Z. B. kontroverse Aussagen auf Karten („Geflüchtete belasten das Sozialsystem“, „Quereinsteiger haben in sozialen Berufen nichts zu suchen“) bereitstellen
→ Teilnehmende ordnen sich entlang einer Zustimmungs-Skala
→ Paare bilden sich bewusst aus kontrastierenden Positionen
2. Tandembildung & Rollen klären
- Wer spricht zuerst? Wer hört zuerst zu?
- Beide einigen sich auf ein Thema oder nutzen ein vorgegebenes
3. 45 Minuten Empathy Walk (idealerweise draußen)
- 5 Min. Stille zu Beginn: Ankommen & Sortieren
- Person 1 spricht ca. 15 Minuten, 2. Person hört empathisch zu, stellt Fragen
- Rollenwechsel
- 5 Min. Stille zum Abschluss: Gedanken sortieren, nachwirken lassen
4. Gemeinsame Reflexion (optional)
- Was war überraschend oder berührend?
- Wie hat sich das Zuhören angefühlt?
- Was habe ich über mich oder andere gelernt?
Background
Der Empathy Walk stammt aus dem Umfeld von Otto Scharmer und seinem Ansatz der Theory U am MIT (Massachusetts Institute of Technology). Er ist Teil der Co-Sensing-Phase in Theory U, also der Phase, in der Teams und Gruppen gemeinsam tief in ein System „hineinspüren“ und durch echtes Zuhören Zugang zu neuen Einsichten gewinnen.
- Entwickelt im Rahmen von Theory U – Otto Scharmer, MIT Presencing Institute
- Eingesetzt in Leadership-Programmen, Wandelprozessen, Social Presencing Theater
- Ziel: Empathisches Zuhören (Listening Level 3) und Beziehung über Differenz hinweg herstellen
- Methode u. a. beschrieben in:
- Otto Scharmer: Theory U: Leading from the Future as It Emerges
- Otto Scharmer: Leading from the Emerging Future
- Website des Presencing Institute
Der Empathy Walk ist auch stark beeinflusst von Dialog- und Zuhörpraktiken, z. B. aus:
- dem Aktiven Zuhören (Carl Rogers)
- dem Deep Listening (z. B. Pauline Oliveros)
- sowie dem Social Presencing-Ansatz (Arawana Hayashi)
Comments (0)